Rückblick Havel-Wanderfahrt
29. Ruderwanderfahrt auf Fontanes blauer Havel vom 02. bis 07.06.2019
Tag 1
Die 29. Ruderwanderfahrt auf der Havel wird in die Annalen als die “wärmste und vom Wetter her schönste Wanderfahrt“ eingehen.Rein von den Wasserkilometern gesehen, wäre es eine der leichteren gewesen. Gegenwind, Wellen und ein teilweise hoher Schiffsverkehr brachten die „Alten“ aber schon ganz schön ins Schwitzen. Die Anreise erfolgte problemlos in Kleinbussen.
Treffpunkt; Sonntag dem 2.6.19 im Bootshaus vom Potsdamer R.C. Unsere bewährte Vorhut (Frank Kadner, Lothar Rupprecht, Rudolf Köhler und ersatzweise Olaf Hanus für den verhinderten Claus Hering) hatte die Boote bereits einsteigefertig vorbereitet (leider noch nicht zu Wasser gelassen). Nach einem deftigen Mittagesse im Bootshaus erfolgte der “leichte“ Aufgalopp mit einer Umfahrung der Pfaueninsel. Die Pfaueninsel ursprünglich als Kaninchenzucht angelegt, ist ein beliebte Ausflugsziel und gehört es seit 1990 zum Weltkulturerbe der UNESCO. Leider ist ein betreten von Boot aus nicht erlaubt.
Der Sonntagsbootsverkehr auf dem Wannsee verbunden mit hohem Wellengang und starken Wind, ließen kurzzeitig die Überlegung eines Abbruches aufkommen. Danach Einrücken in unsere Unterkunft. Mit dem Hotel Landhaus Geliti hatten unsere Organisatoren ein gutes Händchen. Ein solides Landhaus mit schmackhaftem Frühstück und Abendessen, zusammen mit einer ausreichenden Getränkepalette bekommt die Unterkunft von uns eine gute Bewertung.
Tag 2
Der zweite Tag vom Potsdamer R.C. bis zur Potsdamer Rudergesellschaft wurde mit ca. 16 km als eher leicht eingeschätzt. Wunderschöne Grundstücke säumten die Ufer, anfangs eine wirklich entspannte Ausfahrt. Die Richtungsänderung an der Glienicker Brücke brachte uns jedoch heftigen Gegenwind. Die in dieser Form 1907 errichtete Fachwerkbrücke verbindet Berlin und Potsdam. Ihren Namen verdankt die Straßenbrücke dem in der Nähe gelegenen ehemaligen Gut Klein Glienicke. Eine verpasste Anlandung beim passieren Potsdams, keine Nahrungsaufnahme verbunden mit für Ruderboote ungewohnten Wellengang machten diesen Abschnitt jedoch zur Königsetappe. In einem urigen Strandlokal waren die Anstrengungen aber schnell vergessen. Geplatzte Bockwürste und ein kühles Bier brachten uns sofort auf andere Gedanken.
Tag 3
Potsdamer Rudergesellschaft – Seesportclub Ketzin war mit 28km unser längster Abschnitt. Die Landschaft der mittleren Havel, geprägt von großen Seen, abkürzenden Kanälen, naturnahen Flussstrecken und vielen Inseln war sehenswert. Eine Anlandung im Fischergarten Phöben mit Fischbrötchen und Bier brachte uns die nötige Entspannung. Danach nur noch pure Freude (habe gesteuert). Die Anlandung, bei wackeligem Steg und glitschigen Untergrund verlief wider Erwarten problemlos. Vor einigen Jahren war bei unseren Fahrten immer das „Bier“ Engpass der Versorgung. Dieses Jahr, bei täglich gefühlten 35°C verkam dieses Getränk zum Ladenhüter und das Wasser wurde knapp. Der Abend klang bei guten italienischen Essen stimmungsvoll aus. Uwe bekam, unverdienterweise, ein Glas Limonade auf den Rücken. Das Wasser war schnell getrocknet, er wurde anschließend richtig “verwöhnt“. Wir waren neidisch, konnten aber auch noch einen Grappa trinken.
Tag 4
Der Kulturtag hat eine lange Tradition in unserer Truppe, dieses Jahr war Potsdam das Ziel. Eine gute Vorbereitung und Organisation erlaubte es uns mit dem “Potsdam und Hopp On Hopp Off Ticket“ die Stadt umfassend zu erkunden. Individuell standen neben Sanssouci, Holländisches Viertel, Schloss Cecilienhof viele weitere Sehenswürdigkeiten auf dem Programm. Der Abschluss war ein gemeinsames Abendessen im Krongut Bornstedt.
Tag 5
Für unseren letzten Rudertag vom Seesportclub Ketzin nach Brandenburg waren 22km veranschlagt. Optimistisch sind wir alle in die Boote gestiegen, unsere einzigen Dämpfer waren kurz vor Brandenburg aufkommende dunkle Wolken und Blitze am Horizont. Diese Anzeichen verbunden mit Sturmböen haben uns veranlasst in Saaringen unsere Wanderfahrt etwas vorzeitig zu beenden. Es war für alle eine kurzweilige Woche die leider wie jedes Jahr viel zu schnell verging.
In Hoffnung auf eine Fortsetzung im nächsten Jahr, es wäre unsere 30. Wanderfahrt, sollte jeder seine Wünsche und Mitarbeit für dieses Jubiläum einbringen.
Es war vollbracht, der 6. Tag war nur für einen sicheren Rücktransport der Boote und uns Ruderern reserviert.
Unser aller Dank gebührt wieder einmal den Organisatoren. Uwe Wiedner hat auf bewährte Weise die täglichen Personen- und Lastentransporte gemanagt und zusammen mit Johannes die gesamte Fahrt organisiert.
Wir hätten alle unseren Hut gezogen, leider war dieses Jahr die Sonneneinstrahlung einfach zu hoch um ohne Kopfbedeckung herumzulaufen.